Märchenerzähler
Frank Jentzsch

   
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Frank Jentzsch erzählt aus alten Zeiten - aus aller Welt

Märchen im Museum


Ja, das klingt plausibel. Denn die Märchen sind alt, und die ausgestellten Objekte im Museum sind auch alt. Beides erzählt von vergangenen Zeiten, macht uns mit den Wurzeln unserer Kultur bekannt. Kulturhistorische Museen zeigen uns, wie die Menschen früher gelebt und gearbeitet haben. Die Werkzeuge des Bauern und der Handwerker sind zu sehen, und auch ihre Erzeugnisse, soweit sie sich fürs Aufbewahren eignen: alte Leiterwägen, Pferdegeschirre, Möbel, Haushaltsgegenstände, Waffen, sogar ganze Fachwerkhäuser. Kunstmuseen mit Ausstellungen alter Meister nötigen uns Ehrfurcht ab vor dem Können der Künstler früherer Zeiten, sowie ihrer Hingabe an das Werk. Je weiter wir aber zurückblicken, desto mehr vereinen sich Handwerk und künstlerische Gestaltung in ein und demselben Gegenstand. Wo hört hier das Handwerk auf, und wo fängt die Kunst an? Offensichtlich wurde das in den alten Zeiten noch nicht unterschieden.

Die Entwicklung der Sprache

Und denken wir einmal nach: Wie viele Tätigkeitsworte unserer Sprache entstammen dem Handwerk, den Künsten: "Graben, flechten, weben, nähen, töpfern, drehen, zimmern ...." Und noch heute lernen kleine Kinder im Tun, am Gebrauch ihrer Hände und Füße, an den Rhythmen und Klängen der alten Kinderreime, sich die Muttersprache einzuverleiben, und ihr Gehirn so zu bilden, daß sie später gut sprechen können. Wo daran gespart wird, da bekommen die Logopäden Arbeit!
Sind die 200 Jahre alten Texte veraltet? Sollten sie der heutigen Alltagssprache angepaßt werden? Eine Gegenfrage: Sollte "Faust I" oder "Reinecke Fuchs" von Goethe in unsere Alltagssprache übersetzt werden?

Handwerk und Kunst beim Märchenerzählen

Die Ausbildung im Sprechen entspricht dem Handwerk. An der Sprache der Brüder Grimm können wir uns schulen. Sie ist etwas Besonderes. Jedes Wort kann man da ernstnehmen, keines ist belanglos. Und beim Auswendiglernen gehen uns nach und nach die Feinheiten des Textes auf. Melodie und Rhythmus sind nicht zufällig. Jeden Laut kann man kosten und schmecken und genießen - und das bewirkt auch, daß die Zuhörer genießen können.
Liebe zur schönen Sprache und die Ahnung der tiefen Bedeutung der Volksmärchen motivieren dazu, die nötige Arbeit dafür aufzuwenden. Mit jedem Mal Erzählen wird ein Märchen lebendiger und besser vorgetragen, bis es endlich so natürlich wirkt wie ein eigenes Erlebnis, und das bei der scheinbar "veralteten" alten Sprache! Das gelingt, wenn der Erzähler ganz identisch ist mit dem, was er erzählt, und nicht beurteilend "neben sich steht".

Märchen und Kulturgeschichte:

Am Äußeren des Märchens kann ich kulturhistorische Studien treiben: bis wann ist von Kienspänen die Rede, ab wann von Rüböl-Lämpchen? Bis wann wird noch mit Pfeil und Bogen geschossen, ab wann mit Gewehren? Wann waren Taler gültiges Zahlungsmittel, und wie viele verschiedene Arten von Talern gab es? Welche Rolle spielte die Frau in der Gesellschaft, welche Rolle der Mann?
Das sind alles Themen für Dissertationen! Und: kann man die sogenannten Grausamkeiten im Märchen nur im Hinblick auf die mittelalterlichen Foltermethoden verstehen, oder haben sie einen anderen Sinn? Eines zeichnet auf jeden Fall die Märchen aus: Sie treten im Kleid der Vergangenheit auf ("Es war einmal"), aber sie schildern auch in prophetischer Weise menschliche Seelenentwicklung bis in die ferne Zukunft hinein, die wir alle noch vor uns haben.

Etwas über Märchendeutung:

Sind Erwachsene über Märchen hinaus? Ist es für ältere Menschen eine Zumutung, wenn ihnen Märchen angeboten werden wie den kleinen Kindern?
Das sind berechtigte Fragen, wenn man nicht die tiefe Bedeutung der Volks- und Zaubermärchen kennt. Die Brüder Grimm ahnten sie, und es ist ihrer Ehrfurcht zu verdanken, daß sie den Märchen so viel ihrer kostbaren Arbeitszeit widmeten.

Märchen schildern Entwicklungswege der menschlichen Seele in Bildergeschichten. Im Alltag sagen wir auch: "Karl hat den Kopf verloren, weil er sein Herz verschenkt hat!", und beschreiben damit seine seelischen Verhältnisse, nicht seinen Körper.

Ein paar Worte zu dem wohl bekanntesten deutschen Märchen ROTKÄPPCHEN:
Steckt unsere Zivilisation heute nicht in dem dunklen, engen Wolfsbauch? Der Mensch mußte zwar vom Weg abgehen, um selbständig zu werden, aber was fängt er mit den vielen "Blumen" an, die er aus ihrem Lebens-Zusammenhang gebrochen hat? Wenn sich unsere Seele im Spiegel sehen könnte, würde sie dann nicht auch über die großen Augen und Ohren erschrecken, mit der sie die sinnliche Welt gierig in sich aufgenommen hat, über die großen Hände, die alles raffen, den großen Mund, der sich alles einverleiben wollte? Wer bringt wieder Licht in die Sache?


Referenzen: (sortiert nach Postleitzahl)


23552 Lübeck, Kolk 16 Nähe Holstentor, Theaterfiguren-Museum Lübeck, , Herr Fritz Fey Tel. 0451 – 78 626. (Sept. 2001)

24113 Molfsee bei Kiel, Schleswig-Holsteinisches Freilichtmuseum, Hamburger Landstr. 97, 11 - 17 Uhr (im Oktober 1999 für Schulklassen und Besucher, und im September 2013)

71111 Schloß Waldenbuch, Württembergisches Landesmuseum Waldenbuch, Tel. 07157 – 8204 (April 1997, Mai 1997, Februar 1998, März 1999, August 2001, Nov. 2001, 28.Okt.2007)

72660 Beuren, Freilichtmuseum Beuren, Tel. 07025– 91190– 90 (Mai 1998, Sept. 1999, Sept. 2000, Sept. 2001, Juni 2006)

73033 Göppingen, Hauptstr. 1, KUNSTHALLE GÖPPINGEN, Erzählen zu den Lichtinstallationen von Bernhard Kahmann ( 12.8.2008, 19 Uhr 30

74523 Schwäbisch-Hall, Hohenloher Freilandmuseum, , Tel. Herr Sasse 0791– 97 101-14 (jeweils im Juni 1996, 1997, 1998, 1999, Mai 2000, jeweils Juni 2002, 2003, 2004, 2006, 2007 mit Erzählern d. Stuttgarter Märchenkreis e.V.)

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Hörer- Echo: „Das ist immer etwas Besonderes, das darf man sich nicht entgehen lassen!“ (Gäste im Württembergischen Landesmuseum Waldenbuch in der Pause einer Erzählveranstaltung des Stuttgarter Märchenkreis e.V.)

Pressestimmen: ".....wird Frank Jentzsch die Gäste mit altbekannten Märchen verzaubern und etwas von ihrem tiefen Hintergrund verraten und spüren lassen......
Er begeistert durch seine Sprache. Innere Bilder leben im Zuhörer auf, die mit dem eigenen und dem Menschheitsschicksal zu tun haben....Ein Sommernachmittag mit erzählerischem Hochgenuß...."


(Stand: 27.2.2006 / 7.10.2008 / 11.1.2010)

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