Märchenerzähler
Frank Jentzsch

   
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Frank Jentzsch zu Besuch im Kindergarten:
Rhythmische Spiele, Kettenmärchen, Märchen und Geschichten ...

... am besten in einem Elternabend

denn Eltern und Erzieherinnen sind Vorbilder, an denen die Kinder sich ausrichten. Erwachsene können sich fortbilden, damit ihnen ihre Arbeit mehr Freude macht und leichter fällt. Die Kinder aber sollten im gewohnten Tages- und Wochenablauf lieber ihre vertrauten und geliebten Bezugspersonen erleben als fremde Erzähler.

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1) Wie wir sprechen lernen: Kinder kommen mit bedingungslosem Vertrauen auf die Welt. Sie lernen Chinesisch oder Schwäbisch, je nach dem, wie die Eltern sprechen. Wie kommt das? Die junge Wissenschaft der Kinesik hat festgestellt, daß die gesamte Körpermuskulatur des Sprechers bei jedem Laut bestimmte, dem bloßen Auge nicht wahrnehmbare, Bewegungen vollführt. Der Hörer seinerseits reagiert mit den selben feinen Bewegungen mit einer minimalen Zeitverzögerung von ca. 0,05 Sekunden. Wir Erwachsenen erleben es ja auch, daß wir uns selber räuspern müssen, wenn wir einem heiseren Vortragsredner lauschen. Der Entdecker William S. Condon sagt: "Bildlich gesehen ist es, als ob der ganze Körper des Hörers in präziser und fließender Begleitung zur gesprochenen Sprache tanzte." Auch die seelische Bewegung des Sprechers macht der Hörer mit. Aus diesen Bewegungen heraus formt das Kind seine Sprache. (Literatur: Peter Loebell: "Der Bewegungsmensch als Sinnesorgan" , Zeitschrift Erziehungskunst, Okt. 2012, und Rainer Patzlaff: "Kindheit verstummt"). Dazu gehört unbedingt der bewußte Wille des Sprechers, der den Willen im Hörer aktiviert. Von einem Radio oder Fernseher lernt das Kind nicht sprechen, weil die Geräte nur die technische Akkustik liefern - da wirkt kein menschliches Ich. (--> Sprachförderung)

2) Sprachbildend sind:
a) Fingerspiele und Kosereime: "Kinne
Wippchen, rotes Lippchen ....." oder "Da hast`nen Taler, kauf dir `ne Kuh....." Die Mutter berührt das Kind liebevoll, und spricht deutlich die Verse. Das Kind fühlt seinen Körper, den es ergreifen will, und erlebt gleichzeitig die künstlerische Verbindung des Wortes mit dem Rhythmus, der Grundlage seiner Lebensvorgänge ist. Das Kleinkind lebt ja im Rhythmus des Atmens, im Wechsel von Schlafen und Wachen, von Hunger und Sättigung.
b) Kinderlieder (vergleiche alte und neue!)
c) Kinderreime folgen für etwas größere Kinder ..." wie" Hoppe Hoppe Reiter..." , "Säge säge Holz entzwei", welche (deutlich gesprochen und mit entsprechenden Bewegungen begleitet) die Dimensionen oben - unten, vorn - hinten.... im Gehirn veranlagen und damit die spätere Denk- und Sprachfähigkeit. (siehe www.wortforum.de, Heide Mende - Kurz, Logopädin, Tel. 07025 - 84 33 66: Spiel, Sprache, Gehirn- u. Kieferbildung, Zahnstellung)
c) Kettenmärchen: (siehe unten:
"Der Pfannkuchen") Aus der Vertrautheit der Wiederholung und der Geborgenheit des bereits Bekannten wird bei jeder Strophe ein neuer Schritt ins unbekannte Leben hinaus getan. Das Kind erlebt gesicherte Fortschritte auf dem Lebensweg.
d) Märchen ab ca. 5 Jahre in der Originalsprache der Brüder Grimm, wie "Der süße Brei", "Der Wolf und die 7 jungen Geißlein", so kurz, daß das Kind die Handlung gut verfolgen kann.

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Anfang von „Der Pfannkuchen“ F.J. nach Afanasjewl(--> vollständiger Text)

 

……Und er rollte und rollte, da kam der GRAUE WOLF geschlichen: (schnuppert) „Mmh, ein schöner Pfannkuchen! Ich will dich fressen.“ – „Das kannst du, aber höre dir vorher mein Liedchen an.“ - „Singe nur, doch nicht zu lang, ich habe Hunger!“
„Bin vom Fach gefegt,
aus dem Faß gekratzt,
mit dicker Milch gemischt,
in der Pfanne gebacken,
im Fenster gekühlt,
auf`s Bänkchen gehüpft,
über die Dielen gerollt,
über die Schwelle gesprungen,
die Stufen hinab,
die Landstraße entlang.
Babuschka und Djeduschka konnten mich nicht fangen, der Hase Scheelauge konnte mich nicht fangen, und du, GRAUER WOLF, wirst mich auch nicht kriegen!“ Und er rollte am grauen Wolf vorbei, so schnell, daß der nicht wußte, wo der Pfannkuchen hingeraten war. Und er rollte und rollte, da zottelte BÄR KRUMMBEIN heran (schnuppert) „Mmh, ein schöner Pfannkuchen! Ich will dich fressen.“ – „Das kannst du, aber höre dir vorher mein Liedchen an.“ – „Singe nur, doch nicht zu lang, ich habe Hunger!“
„Bin vom Fach gefegt,
aus dem Faß gekratzt,
mit dicker Milch gemischt,
in der Pfanne gebacken,
im Fenster gekühlt,
auf`s Bänkchen gehüpft,
über die Dielen gerollt,
über die Schwelle gesprungen,
die Stufen hinab,
die Landstraße entlang.
Babuschka und Djeduschka konnten mich nicht fangen,
der Hase Scheelauge konnte mich nicht fangen, der graue Wolf konnte mich nicht kriegen, und du, BÄR KRUMMBEIN, wirst mich auch nicht kriegen!“ ……........ Zum Schluß gibt`s die Überraschung:

................ und du, Schlaues Füchslein, wirst mich auch nicht...
Happ! machte der Fuchs und fraß den Pfankuchen auf. Und der hat ihm so gut geschmeckt: ich möchte der Fuchs gewesen sein. Du auch?

(--> vollständiger Text)

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3) Grausame Märchen - ängstliche Kinder?
Woher kommen die Ängste? Vom Zweifeln des vorlesenden oder erzählenden Erwachsenen! Er darf nur das vorlesen, womit er völlig einverstanden ist. Sonst spürt das Kind seine Unsicherheit und hat Angst. Dazu sollte er etwas wissen von der

4) Bedeutung der Märchen
Eine Frage: Haben Sie schon einmal den Kopf verloren, weil Sie Ihr Herz verschenkt haben? Ja? Nun, damit haben sie den Schlüssel zum Verständnis der Märchen in der Hand. Nehmen wir zwei der bekanntesten Volksmärchen:

ROTKÄPPCHEN: Steckt unsere Zivilisation heute nicht auch in einem dunklen, engen Wolfsbauch? Rotkäppchen muß zwar vom Weg abgehen, um selbständig zu werden, aber was fängt sie mit den vielen "Blumen" an, die sie aus ihrem Lebenszusammenhang gebrochen hat? Wenn sich unsere Seele im Spiegel sehen könnte, würde sie dann nicht auch über die großen Augen und Ohren erschrecken, mit der sie die Welt gierig in sich aufgenommen hat, über die großen Hände, die alles raffen, den großen Mund, der sich alles einverleiben wollte? Wer bringt wieder Licht in die Sache durch sein Unterscheidungsvermögen, die Schere?
Es geht hier nicht darum, daß ein Wolf ein Kind zerfleischt, auch nicht um Verführung einer Minderjährigen im Wald, sondern um Fragen der Menschheitsentwicklung, die jeder Mensch individuell für sich durchmacht. Wenn die Erzieherin das einmal gedacht hat, wird sie "Rotkäppchen" aus einer größeren Ruhe heraus erzählen. Schockierende Dramatik verbietet sich dann von alleine.

DER WOLF UND DIE SIEBEN JUNGEN GEISSLEIN: Das Kind will sich mit der Welt verbinden, und dazu benutzt es seine Sinne. Die Geißlein sind ein Bild für die Neugier, mit der das geschieht. Diese Neugier läßt sich natürlich verführen. Das zuhörende Kind identifiziert sich mit den Geißlein, und ihm wird die Dunkelheit zugemutet. Um so tiefer erlebt es die Befreiung am Ende. Die Gewißheit, daß eine unzerstörbare Kraft in unserem Innersten, im "Uhrenkasten" das Dunkel überlebt, wird zur späteren Lebenssicherheit. Bei Rotkäppchen stürzt die dunkle Macht am Ende zu Boden – hier fällt sie in die dunkle Tiefe und stirbt. Sie erhält den ihr gebührenden Platz zugewiesen.

5) Sprachförderung durch Original Grimm - oder modernisierte Texte?
Die Originaltexte der Grimmschen Märchen werden heute immer mehr von "modernisierten" Fassungen verdrängt. Die Poesie der Grimmschen Texte aber birgt viele inhaltliche Geheimnisse, die einem erst aufgehen, wenn man die Märchen nachzuerzählen versucht oder sie auswendig lernt. Ihre Sprachgenauigkeit und ihre ruhige Bilderfolge sind unübertroffen. Der Zuhörer kann durch die Bilder wandern und sie in sich aufnehmen. Sie sinken zwar ins Unterbewußte ab, werden aber zu freilassenden Vorbildern und geben später Lebenssicherheit in Krisensituationen. Klang und Rhythmus der Grimm -Texte sind sprachbildend und spachfördernd. Auch ältere Kinder lauschen ihnen immer wieder fasziniert, sie kosten und schmecken unbekannte Worte wie geheimnisvolle Verheißungen. (siehe auch den Vortrag: "Warum die Grimmschen Märchen so berühmt sind")

6) Erzählen oder Vorlesen?
Beim Erzählen erleben die Zuhörer unmittelbar den Me
nschen, der ihnen für die Wahrheit der Geschichte bürgt. Der Vorleser dagegen widmet abwechselnd seine Aufmerksamkeit dem Buch, dann wieder den Zuhörern. Das hemmt den Fluß der Erzählung. Das Vorlesen sollte man deshalb vorbereiten, indem man das Märchen 2 - 3 mal vorher liest. Beim Erzählen mit eigenen Worten sollte man wenigstens die gereimten Verse ("Heute back ich, morgen brau ich...") wörtlich bringen, weil die Kinder ein gutes Gedächtnis haben und auf die einprägsamen Klänge warten.

7) Erziehung der Kinder und Selbsterziehung der Erzieher:
Wichtig ist, daß die Erwachsenen sorgfältig und schön sprechen lernen, denn von ihnen lernen es die Kinder. Und das Sprechen veranlagt wiederum das spätere Denken. Siehe --> Sprachförderung, Absatz 13). Auch Charakterbildung und soziale Fähigkeiten wie Konsequenz, Durchhaltevermögen, Freundlichkeit, Ehrlichkeit, Geduld oder Friedfertigkeit werden heute in Erziehung und (Aus-)Bildung immer wichtiger und bedürfen mehr und mehr unserer Aufmerksamkeit.


Referenzen (sortiert nach Postleitzahl)

22395 Hamburg, Spielgruppe Kliemt, Tel. 040 – 604 6976 (Juli und Sept. 2000, Mai und Okt. 2001)

23795 Bad Segeberg, Waldorfkindergarten, Frau B. Klose, Tel. 04550 – 1015 (Okt. 2002, Mai 2003)

23843 Bad Oldesloe, Waldorfkindergarten, Frau Mader, Tel. 04532 – 24 358 ( Mai 2001 und 2003)

26384 Wilhelmshaven, Waldorfkindergarten, Frau Dr. Wappler-Urdahl, Tel. 04421-34695 ( Nov. 2001)

31036 EIME, Wassermühle, Frau U. Klaffke, Tel. 05182 – 8395 (Sept. 2002, Mai 2003)

58313 Herdecke, Klinik-Kindergarten, Frau M. Bleks Tel. 0231 – 73 41 02 (Mai 2002)

70176 Stuttgart, Schloßstr. 81, Jugendamt Stuttgart, Qualifizierungsveranstaltung für Tagesmütter und Pflegeeltern: "Märchen vorlesen und erzählen" (24.11.2008 u. 8.12.2008)

70619 Stuttgart, Evangelischer Kinderhort Riedenberg, Frau Rock Tel. 0711 – 47 90 168 (Jan. 2000)

71665 Vaihingen / Enz, Steinbeißstr. 65, Waldorfkindergarten Tel. 07042 - 13441 "Die Bildsprache der Märchen" für Eltern und Erzieher. (9.5.2007)

72574 Bad Urach, Kindergarten Römerstein, Frau Hahn, Tel. 07382 – 5536 ( März 2003)

73237 Köngen, Waldorfkindergarten Römerstraße, Tel. 07024 - 84 214 , Vortrag zur Fortbildung für Eltern und Erzieherinnen mit erzählten Märchenbeispielen. (15.5.2007, 23.5.2008, 16.7.2008, 30.7.2008, 10.9.2008, 21.7.2009, 6.10.2009, 3.11.2009)

73430 Aalen, Zeppelinstr.67 Waldorfkindergarten Fortbildung Märchenverständnis, Erziehung und Selbsterziehung für Eltern und Erzieherinnen.(17.1.2007 / 21.2.2007 / 22.3.2007)

Sieben Vorträge "Die Bildsprache der Märchen und ihre Bedeutung für die Pädagogik" in den Waldorfkindergärten: 1) Schloß Eisenbach, 3641 Lauterbach, 2) 33611 Bielefeld, 3) 49179 Melle, 4) 59423 Unna, 5) 57518 Betzdorf, 6) 68723 Schwetzingen, 7) 75173 Pforzheim. (13.9.2011 bis 29.9.2011)


Echo der Erzieherinnen:
„Am nächsten Tag haben die Kinder die Geschichte von „Wirbelwind“ schon nacherzählt.“
„Die Kinder haben gefragt, ob Sie jetzt jeden Tag kommen?"
(Eine Erzieherin nach einem Kurs:) "Ich habe nie geglaubt, daß ich ein Märchen auswendig würde erzählen können, aber Herr Jentzsch war so überzeugt davon, daß das ausgestrahlt hat. Seine Anleitungen waren sehr hilfreich, und dann kam der beglückende Moment, wo ich kleine Märchen und Geschichten wie selbstverständlich frei erzählen konnte!"

Pressestimmen:
„…..andächtig lauschende Kinder…..“
„…..wenn ihr die Augen schließt, könnt ihr die Bilder sehen.“
„Wenn Frank Jentzsch Märchen erzählt, hängen die Zuhörer an seinen Lippen.“
„…Frank Jentzsch vermochte es, die Kinder so in die Märchenwelt eintauchen zu lassen, daß ein großer Teil der kleinen Märchenfreunde ihm am Ende der Stunde buchstäblich zu Füßen saß......


(Frank Jentzsch, 22.2.2008 / 9.2.2009 / 11.1.2010 / 23.6.2010 / 12.3.2013)

--> Druckversion Flyer "KINDERGARTEN" (Faltblatt DINA4, zweiseitig)